Nikon D3 – ein erstes Fazit

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Die D3 ist das neue Flaggschiff digitaler Spiegelreflexkameras aus dem Hause Nikon. Ein Body für Profis. Auf dem aktuellen Stand der Technik. Für mich ein wahr gewordener Traum…

Seit etwa vierzehn Tagen besitze ich nun eine Nikon D3. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich mir diesen Kamerabody im Wert eines gebrauchten Mittelklassewagens wirklich zulegen soll. Umso glücklicher bin ich jetzt, diesen Schritt wirklich gewagt zu haben. Natürlich kann ich auch als noch so ambitionierter Amateur die volle Leistungsfähigkeit der Kamera gar nicht aus reizen. Natürlich kann ich von einer Kamera in diesem Preissegment erwarten, dass sie funktioniert. Mit welcher Präzision sie funktioniert und wie hervorragend sie meine fotografischen Ideen bei der Umsetzung unterstützt, das ist allerdings höchst erfreulich. Für mich ist sie schon jetzt jeden Rappen wert, den die D3 kostet.

Über das geringe Rauschen ist ja schon viel geschrieben worden. Das ermöglicht wirklich nochmal ganz andere Bilder.
Für mich war das schlussendlich auch das Kaufargument.

Da ich viel an Hochzeiten und Event Fotografiere. Kann ich nicht immer Blitzen.
An einem Event für eine Grossbank musste ich im Kerzenlicht Personen und Show Fotografieren 🙂
Freihändig hätte ich bei diesem Licht sonst niemals fotografieren können. Meine D2x hatte ich auch dabei. Konnte die aber nur für Langleitbelichtungen einsetzen.
Mit der D3 war ich Freihändig unterwegs mit meist 2500 – 6400ISO. Das Schwarz/Weiss Bild hatte ich mit 25600ISO aufgenommen.
Das geringe Rauschen auch bei 6400ISO ist ein Traum, und auch wirklich zu gebrauchen.

Ich will hier niemanden mit technischen Details langweilen, denn die können überall nachgelesen werden. Viel spannender ist die Antwort auf die Frage, welchen Nutzen die technischen Details beim Fotografieren (für mich) haben.
Bei meiner D70 und D2x hatte ich immer “out-of-the-cam-jpgs” am Liebsten. Sah keinen grossen Unterschied zwischen RAW und JPGs. Nach langem Rumprobieren hatte ich wirklich gute Einstellungen gefunden, die in den allermeisten Fällen ein Verwenden der JPGs direkt aus der Kamera ermöglichten. Bei der D3 mit 14bit RAW habe ich mich nun für RAW entschieden. Auch weil Aperture von Apple mir einen sehr guten Workflow für RAW bietet.
Die Kamera funktioniert einfach perfekt bei RAW. Es ist totaler Wahnsinn, wie schnell man mit dieser Kamera zu einem guten Ergebnis kommt.
Was ich bei RAW noch so alles an Details raus bekommen habe ist erstaunlich.
Bei einem Hochzeit mit weissem Kleid, dunklem Hintergrund und in der ferne das Wasser. Hatte ich immer noch genug Detail in den Wolken.

Kamera intern kann man eine Bildbearbeitung so fein justieren, dass fast der komplette gestalterische Vorgang auf den Zeitpunkt des Fotografierens verlegt wird. Scharfzeichnung, Kontraste, Farben – alles kann im Prinzip schon beim Fotografieren einstellt werden. Mit dem wirklich gut funktionierenden Weissabgleich, der schnellen und treffsicherem Autofokus – auch bei schwierigen Lichtsituationen – und dem knackscharfen und grossen Kameradisplay komme ich nun wesentlich schneller zu einem gewünschten Ergebnis. Sehr angenehm ist für mich der grosse und brillante Display. Eine sofortige und genaue Kontrolle ist nun endlich gegeben.

Mein altes 20-35mm 2,8f war an meiner alten Analogen F5 der Hammer. An der D70 und D2x einfach nur schlecht.
Dank dem Vollformatchip der D3 endlich wieder der Hit. Auch die schärfe war wieder da, obwohl die D2x kleinwenig mehr Megapixel hat, ist die D3 um einiges schärfer und Detailgenauer.
Schön das nun auch meine zwei Fisheyes endlich wieder Fisheys sein können 🙂

Vor dem Kauf hätte ich übrigens gedacht, dass ich die Liveview-Funktion nicht gebrauchen werde. Schon nach drei Tagen mit der D3 kam ich allerdings in die Verlegenheit diese Funktionalität beanspruchen zu müssen. Wieder bei einem Nachtshooting – diesmal allerdings mit Stativ

Überhaupt – der Verschluss: beim ersten Auslösen stockte ich kurz und fragte mich, ob der Spiegel überhaupt schon oben gewesen wäre. Das geht wirklich richtig schnell. Und das Geräusch, dass er beim Auslösen verursacht ist wie die Haptik und die Bedienbarkeit der Kamera aller erste Sahne.

Die Treffsicherheit des Autofokus auch bei schwierigen Lichtsituationen habe ich ja schon erwähnt. Bei diesem Bild genügte eine Taschenlampe in zwei Meter Entfernung, um dem Autofokus den nötigen Halt zu geben.

Ich könnte noch stundenlang die vielen kleinen und grossen Helferleins der Nikon D3 aufführen, aber ich glaube auch mit diesen wenigen Beispielen wird deutlich, dass die Kamera mich bei der Fotografie hervorragend unterstützt. Schon nach 20 Tagen habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meine Bildideen viel schneller und zielgerichteter als mit anderen Kameras umsetzen kann.

Auch konnte ich meine D3 gegen die Canon 1Ds Testen. Light + Byte machts möglich 🙂
Beide Kameras sind das was sie versprechen, Professionelle.
Beide haben ihre Stärken und Schwächen. Aber das ist ja nix neues.
Die Stärke bei der D3 liegt klar im hohen ISO Bereich. Bei der 1Ds die hohen Auflösung.
Neu: Auch die Hasselblad H3D-39 musste schon mit meiner D800 und D3 antreten: Hasselblad vs. Nikon

Test der Nikon D3 vs. Canon 1Ds unter:
> D3 vs. Canon 1Ds

Test der Nikon D3 und der D2x unter:
> D3 vs. D2x

Und ehrlich… der Test war fair. Beide Kameras hatten die gleichen Bedingungen.
Beide auf Stativ und nie von Hand. Bei Langzeitbelichtung sogar mit Selbstauslöser.
Beide mit RAW, gleiche Einstellungen usw.
Eventuell sollte bei der Canon mal das «micro lens adjustment» für den front und back focus fortgenommen werden.

Fazit: die D3 gebe ich so schnell nicht wieder her…

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Comments
  • Niki

    Nun warte ich auf die Nikon D4 🙂

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